Ausstellung
Fernando Botero
Ausstellung
Fernando Botero
Ausstellung im Palau Matorell
Fernando Botero: Ein universeller Meister
Fernando Botero: Ein universeller Meister
Ausstellung im Palau Matorell
bis 20. Juli 2025
Der Palau Matorell zeigt in dieser großen Retrospektive den Meister der üppigen Formen – nein nicht Rubens, sondern – Fernando Botero.
Der Künstler, der 2023 verstorben ist, wird in Barcelona mit einer Auswahl seiner bekanntesten Gemälde und Skulpturen präsentiert. Es ist die größte Ausstellung Boteros, die je in Spanien stattgefunden hat. Er zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts und den bekanntesten Lateinamerikas.
Sein origineller und innovativer kreativer Ansatz, durch eine Sprache monumentaler Volumen und lebendiger Farben, führte zu einem eigenen Stil, dem „Boteroismus“, der seine Werke sofort erkennbar macht.
Fernando Botero
Tickets
Alles Wichtige
auf einen Blick
Ausstellung:
Fernando Botero: Ein universeller Meister
Ausstellung im Palau Matorell
bis 20. Juli 2025
Öffnungszeiten:
Täglich, 10.00 – 20.00 Uhr
Preise:
16 Euro für Erwachsene und Kinder ab 13 Jahren
14 Euro für Senioren über 65 Jahren, Studenten (mit Ausweis), Menschen mit Behinderung und eine Begleitperson.
9 Euro für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren
19 Euro für Erwachsene – Open Day
49 Euro Family-Pack
Bei uns gibt es den regulären und ermäßigten Eintritt zum gleichen Preis zu kaufen. Kinder unter 13 Jahren aber leider nicht…
Audioguide
Auf Katalanisch, Spanisch oder Englisch erhältlich für 2 Euro.
Wer war
Fernando Botero?
Fernando Botero (Medellín, Colombia, 1932 – Monaco, 2023) ist ein kolumbianischer Maler und Bildhauer, der für seinen einzigartigen Stil bekannt ist, bei dem er Menschen und Tiere in übertriebenen, runden und voluminösen Proportionen darstellt.
Seine Werke kombinieren oft Humor und Satire, um soziale, politische und kulturelle Themen zu kommentieren, wobei er sowohl in der Malerei als auch in der Skulptur eine bedeutende internationale Anerkennung erlangte.
Botero wurde zu einem der bekanntesten Künstler Lateinamerikas, wobei seine Werke in großen Museen weltweit ausgestellt werden und seine charakteristische Formensprache zu einem Markenzeichen seiner Kunst wurde.
Ich muss ja zugeben, ich war noch nie im Palau Matorell, obwohl es hier schon ziemlich viele und gute Ausstellungen gab. Jetzt hatte ich mal ein Arbeitswochenende in Barcelona und da stand die Ausstellung Botero ganz oben auf meiner Liste.
Der Palau ist ein stattliches Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und wird seit 1994 als Ausstellungshaus genutzt. In diesem jahr widmet er sich nun der Retrospektive Boteros.
Die Ausstellung beginnt im EG, im Herzen des Palastes – im überdachten Lichthof. Hier kann man sich zunächst einen Film ansehen oder gleich in die Kunst eintauchen. Die ersten Räum zeigen dabei das Leben in Kolumbien. Wir sehen dabei Straßenszenen, ein Picknick, dass nicht nach den Wünschen verläuft, Szenen die das Ende eines Festes zeigen, Musiker, aber auch politische Themen.
Zur Ausstellung: Ein universeller Meister
Fernando Botero
Danach kommen wir in den Lichthof und finden zwei der berühmtesten Werke Boteros und sein Selbstbildnis.Die Nackte in „Das Bad“ und die „Ballerina an der Stange“ sind sicher die bekanntesten Werke.
Diese zwei Frauen stehen ganz typisch für Boteros Werk. Er malte nicht einfach nur „dicke Menschen“, sie sind eher ein durchdachtes künstlerisches Mittel, um unterschiedliche gesellschaftliche und ästhetische Themen anzusprechen.
Er wollte mit seiner Kunst eine eigene visuelle Sprache entwickeln und sich so von allen anderen absetzen – „Boteroismus“. Gleichzeitig wollte er, dass seine Figuren Stärke, Vitalität und Schönheit ausstrahlen. Denn in vielen Kulturen wird Fülle mit Wohlstand und Gesundheit assoziiert, und durch die Übertreibung der Körperformen schafft Botero eine positive, kraftvolle Ästhetik. Das sieht man ganz besonders in diesen beiden Frauen.
Die Nackte steht freizügig mit hohen Schuhen vor dem Spiegel und betrachtet sich, ohne sich zu „verstecken“.
Und die Ballerina steht – trotz ihrer Fülle – anmutig auf einem Bein, auf den Zehenspitzen sogar, und hebt leicht und ohne Probleme ihr anderes Bein in die Höhe. Ich könnte das nicht 😉
Die Ausstellung geht dann im ersten Stockwerk weiter. Hier finden wir Zeichnungen, Darstellungen seiner Familie, Stillleben und… seine Interpretation von Piero della Francesca, Velázquez, Raffael und van Eyke. Und das hat mich total überrascht und war für mich der beste Teil der Ausstellung! 🙂
Botero war im Palazzo Barberini in Rom (Raffael), in den Uffizien in Florenz (Piero della Francesca) und der National Gallery in London (Arnolfini Hochzeit) hat die Werke natürlich genau studiert. Was er daraus gemacht hat, ist witzig, aber auch höchst inspirierend!
Seine Versionen der Alten Meister haben folgenden Hintergrund:
Bei der „Arnolfini Hochzeit“ von van Eyck und auch bei dem „Diptychon des Herzog-Paares von Urbino: Battista Sforza und Federigo de Montefeltro“ von Piero della Francesca geht es um Darstellung von Macht und Reichtum. Er will mit seinen boterischen Figuren auf den Überfluss und die Privilegien der oberen Schichten aufmerksam machen. Mit dem Blick der Kritik auf die Werke der Renaisscance und Barock, will er abe rauch die heutige Welt reflektieren.
Und mit der „La Fornarina“ von Raffael und vielleicht auch mit der „Infantin“ von Velázquez, will er das gängigen Schönheitsideale herauszufordern. Der übertriebene Körper in seiner Darstellung steht im Gegensatz zur „idealen“ Form, die in der westlichen Kunsttradition oft gezeigt wird. Botero fordert den Betrachter auf, die etablierten Vorstellungen von Schönheit und Körperlichkeit zu hinterfragen.
Im Untergeschoss finden wir noch weitere Werke Boteros. Hier muss man aber einen Raum evtl. überspringen, wenn man Kinder dabei hat oder Gewaltszenen nicht ertragen kann. Es geht hier um die Darstellung vom „Massaker 20:15 Uhr“ und die Folterung durch US Soldaten in der Reihe „Abu Ghraib“ (2005).
Danach geht es aber mit Darstellungen aus dem Zirkus weiter …
Fazit
Ich finde, diese Ausstellung ist einen besuch wert. Sie ist bunt, sie ist überraschend und gut aufgebaut. Der Audioguide lohnt sich ebenfalls.
Eure Céline
Offizielle Webseite des Palau Matorell: www.palaumartorell.com
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich, 2025
Mit Erlaubnis des Palau Matorell.