campanile florenz
campanile florenz
Der glockenturm von florenz
Campanile di Giotto
Der Campanile di San Giovanni, auch bekannt als „Campanile di Giotto“ oder „Campanile di Florenz“ ist der berühmte frei stehende Glockenturm von Florenz. Der Turm gehört zum Komplex der Kathedrale Santa Maria del Fiore.
Wer sich die abenteuerlichen Stufen zur Kuppel nicht hoch traut oder wer auf seinen Ausblick-Bildern auch die Kuppel der Kathedrale ablichten möchte, der sollte sich den Campanile – den Glockenturm der Kathedrale – einmal ansehen.
Öffnungszeiten:
Täglich, 8.15 – 19.45 Uhr
Bestes Ticket:
Brunelleschi Pass für 52 Euro
Giotto Pass (Glockenturm ohne Kuppel des Doms) für 24 Euro
Vor Ort versuchen und hoffen, dass es noch Tickets gibt!
Meine Bewertung:
Positiv:
Ruhiger Aufstieg, die Aussicht auf den Dom ist phänomenal!
Negativ:
Preis etwas hoch, für das anstrengende Vergnügen...
Tipp:
Reserviere vorab und sei pünktlich zu dem vorgegebenen Timeslot vor Ort. Nicht viel zu früh, weil man eh genau auf die gebuchte Uhrzeit warten muss, um hochzugehen.
Zuletzt aktualisiert: 31.01.2025 | Céline & Susi
Campanile Florenz
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auf einen Blick
Was gibt es
zu sehen?
Bevor man den engen und steilen Weg nach oben gehen kann, muss man vor dem Eingang gemeinsam mit der Gruppe warten, bis man an der Reihe ist. So kann es vor dem Glockenturm zu einem kleinen Gedränge kommen, weil es Menschen gibt, die viel zu früh da sind, und noch keiner Gruppe zugeteilt werden können.
Mein Tipp: Komme nicht zu früh und nicht zu spät, um nicht unnötig lang warten zu müssen und um die Gruppenkoordination zu unterstützen. 🙂
Auch hier muss man dann aber die Beine in die Hand nehmen und Treppensteigen. Allerdings sind diese Treppen erst einmal weniger abenteuerlich als auf der Domkuppel. Trotzdem sind es 414 Stufen, die man bewältigen muss. Ihr solltet daher in einer relativ guten körperlichen Verfassung sein und bequeme Schuhe tragen. Ein Fläschchen Wasser für den Fall der Fälle (besonders im Sommer) ist auch nicht schlecht.
Allerdings, ist durch die präzise Einteilung der Timeslots im Turm selbst kein Gedränge. Anders als zum Beispiel im Petersdom in Rom hat man hier also weder vor noch hinter sich Menschenmassen und somit die Möglichkeit, sein eigenes Tempo zu gehen.
Auf etwas mehr als halber Höhe gibt es die erste Aussichtsplattform. Auch wenn die Sicht durch ein Sicherheitsgitter beeinflusst ist, ist der Ausblick auf die Stadt und der Anblick auf die faszinierende Domkuppel von hier einfach beeindruckend. Man fühlt sich dem grandiosen Bauwerk so nah und verbunden und erkennt bei genauem Hinblicken Details, die von unten nicht erkennbar sind.
Apropos Details, diese sind auch an der Glocke zu finden, die hier untergebracht ist: wie zum Beispiel die florentinische Lilie oder einen heraldische Löwen. Auf den Wänden sind Informationstafeln angebracht, die nicht nur Auskunft über die Geschichte und Architektur des Glockenturms, sondern auch über die feinen Restaurierungsarbeiten gibt.
Ganz oben angekommen, also auf einer Höhe von 82 Metern und nach 414 Stufen, steht man mit den Besuchern der Domkuppel fast auf Augenhöhe und kann ihnen zuwinken (diese stehen auf 92 Metern Höhe). Der Anblick der Stadt, der dicht bebauten Zentrum und grünen Hügel in der Umgebung, so nah an der Kuppel, ist erstaunlich. Auch hier ist kein Gedränge und kein Stress zu spüren, sodass man den Panoramablick mit aller Ruhe genießen kann!
Fazit: Auch wenn der Weg nach oben anstrengend ist, lohnt sich der Aufstieg allemal! Zeit zum Verschnaufen kann man sich zum Glück ja auch später bei einem Aperitivo nehmen. 🙂
Giottos Campanile
Zur Geschichte
Der Campanile wurde im 14. Jahrhundert von dem Künstler und Architekt Giotto di Bondone – kurz Giotto – entworfen und von Andrea Pisano und Francesco Talenti vollendet. Der Turm ist 85,4 Meter hoch und 15 Meter breit.
Genauso wie Vasari bei Beginn der Ausschmückung der Domkuppel, war Giotto auch schon recht alt, als er die Arbeit am Campanile (wieder) aufnahm.
Mit 68 Jahren schaffte er es, den Campanile zu entwerfen und bis etwa in Höhe des ersten Stockwerkes fertig zu stellen. Er wollte der Stadt unbedingt ein Wahrzeichen in seinem Namen hinterlassen. Allerdings schaffte auch er es nicht ganz. Im Alter von 70 Jahren starb er 1337. Trotzdem erhielt der Turm seinen Namen. Mehr von Giotto findet ihr zum Beispiel in der Santa Croce (Fresken in der Peruzzi- und Bardi-Kapelle).
Seine Nachfolger waren zum einen Andrea Pisano, der Giottos Design weiterführte. Bis auf die Tatsache, dass dieser 16 Nischen in die zweite Ebene einfügte, in denen Könige, Sibyllen, Propheten und Patriarchen enthalten sollten. Diese wurden dann von Nanni di Banco und Donatello geschaffen und befinden sich heute im Dommuseum.
Alberto Arnaldi führte die Arbeiten am Turm weiter (bis 1358 etwa) und schmückte die Außenseite mit geschnitzten Rauten bis zum ersten Stock. Die Basreifs Arnaldis sind wunderschön geworden: sie bestehen aus sechseckigen Feldern und erzählen die Geschichte der Erlösung der Menschheit. Sie passen sich schlicht in die Fassadendekoration ein -ja fallen sogar nur auf den zweiten Blick auf!
Es war Francesco Talenti, der den Campanile 1359 vollendete. Giotto plante den Turm mit ca. 110–115 Meter, der eine 30 Meter hohes Pyramidendach haben sollte.
Am Ende erhielt der Turm ein niedrigeres Pyramidendach und wurde nur 85 m hoch.
Im Turm befinden sich zwölf Glocken. Eine davon wurde bewusst auf dem Boden abgestellt, sodass wir sie betrachten können. Sie wurde 1516 von Lodovico di Guglielmo gegossen. Diese ist 2500 Kilogramm schwer und nennt sich “Apostolica”. Das Glocken Namen erhielten, war nicht ungewöhnlich. In Wien findest du auch unter anderem die “Pummerin” im Stephansdom.
Aber es läuten wohl nicht mehr alle zwölf Glocken in diesem Turm: nur noch 7 sind seit 2000/2001 in Betrieb – und sie werden auch nur noch mit neuem elektrischen Läutantrieb in Bewegung gesetzt.
Das Innere des Turmes ist im Vergleich zur Fassade schlicht gehalten. Keine Ornamente oder Kunstwerke, lediglich ein paar Reliefs und Inschriften. Der Weg nach oben ist abgesehen von der Glocke also nicht sehr ausgeschmückt. Dafür ist die Aussicht über Florenz dann umso schöner. 😉
Offizielle Seite der Kathedrale und des Campanile (IT/EN): duomo.firenze.it/it/home
Text- und Bildrechte: © Céline Mülich 2021 – 2025
Mit Unterstützung von Susanne Vukan